Discussion:
Bundesregierung ein Sauhaufen
(zu alt für eine Antwort)
Stefan Jürgens
2003-12-31 18:23:04 UTC
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Die Bundesregierung möchte Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger Jobs
aufzwingen. Nur hat es sich offensichtlich noch nicht herumgesprochen, dass
vier Millionen Arbeitsloser und Sozialhilfeempfänger keine Stellen in
gleicher Zahl gegenüberstehen. Muss beispielsweise ein Sozialhilfeempfänger
wirklich einen Job annehmen, der noch weit unter der Sozialhilfe ist?
Vielleicht mögen die Uhren in Berlin noch anders gehen. Vielleicht sollte
man nicht soviel in der Weltgeschichte umherfliegen und sich mehr auf
Deutschland konzentrieren. Es genügt auch nicht, alle Arbeitslosen durch
einen Kamm zu ziehen. Übrigens, sollten doch gerade die Herrn Politiker mit
gutem Beispiel vorangehen, die noch Nebenjobs als Aufsichtsräte haben und
Leute einstellen! Aber...
Trinkgern Maleinen
2004-01-06 23:10:56 UTC
Permalink
Na das war doch wohl ein wenig zu direkt, oder???
perrim
2004-01-06 23:54:25 UTC
Permalink
Hallo
Das soll auch agr keine neuen Arbeitsplätze schaffen sondern Druck auf die Löhne ausüben.
Dadurch werden nur Arbeitsplätze durch geringer bezahlte und flexiblere ersetzt.

perrim



On Wed, 31 Dec 2003 19:23:04 +0100
Post by Stefan Jürgens
Die Bundesregierung möchte Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger Jobs
aufzwingen. Nur hat es sich offensichtlich noch nicht herumgesprochen, dass
vier Millionen Arbeitsloser und Sozialhilfeempfänger keine Stellen in
gleicher Zahl gegenüberstehen. Muss beispielsweise ein Sozialhilfeempfänger
wirklich einen Job annehmen, der noch weit unter der Sozialhilfe ist?
Vielleicht mögen die Uhren in Berlin noch anders gehen. Vielleicht sollte
man nicht soviel in der Weltgeschichte umherfliegen und sich mehr auf
Deutschland konzentrieren. Es genügt auch nicht, alle Arbeitslosen durch
einen Kamm zu ziehen. Übrigens, sollten doch gerade die Herrn Politiker mit
gutem Beispiel vorangehen, die noch Nebenjobs als Aufsichtsräte haben und
Leute einstellen! Aber...
Roman Kriening
2004-01-23 09:01:13 UTC
Permalink
ja, das haben die sich fein ausgedacht! erst sorgt man dafür, daß die
armut zunimmt und dann zwingt man die benachteiligten auch noch zu
erniedrigender arbeit. schuhe-putzen, parks-aufräumen und
ostseesand-sieben als ausdruck ungerechter monetärer verhältnisse?
schande!!
--
Immer auf dem aktuellen Stand mit den Newsgroups von freenet.de:
http://newsgroups.freenet.de
Christian
2004-01-24 11:06:44 UTC
Permalink
Hallo Stefan

zunächst kann ich Deiner Einschätzung über die Regierung weitestgehend
zustimmen!
Ich denke, dass derzeit weniger Regiert und mehr Flickschusterei betrieben
wird.
Post by Stefan Jürgens
Die Bundesregierung möchte Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger Jobs
aufzwingen. Nur hat es sich offensichtlich noch nicht herumgesprochen, dass
vier Millionen Arbeitsloser und Sozialhilfeempfänger keine Stellen in
gleicher Zahl gegenüberstehen. Muss beispielsweise ein
Sozialhilfeempfänger
Post by Stefan Jürgens
wirklich einen Job annehmen, der noch weit unter der Sozialhilfe ist?
Dazu möchte ich Dir folgendes entgegenhalten:
Ich arbeite in einem Ingenieurebüro. Wir suchen dringend Technische Zeichner
und
Detailkonstrukteure. Wir haben eine entsprechende Stellenausschreibung
gemacht.
Man hätte ja denken können: Bei so viel Arbeitslosen bekommt man doch
Bewerbungen
ohne Ende! Das Ergebnis war ernüchternd. Wenige Bewerber, ein extrem
unkooperatives
Arbeitsamt und dann noch dass:
Es haben sich Technische Zeichner beworben, die in Konzernen allein durch
Ihre lange
Anwesenheit ein Gehalt im Bereich T5 oder sogar T6 erhalten haben. Diesem
Gehalt
stand aber keine entsprechende Leistung gegenüber. Für diese Bewerber ist
ein Job mit
angemessener Bezahlung in der Tat ein Rückschritt unter Ihr
Arbeitslosengeld. Aber es
kann doch nicht sein, dass eine einmal erhaltene ungerechte Bezahlung durch
die Allgemeinheit
aufrecht erhalten wird. Dadurch entstehen dann nämlich wieder hohe
Lohnnebenkosten, denn
der Staat bezahlt bekanntlich nix aus eigener Tasche.

Ich finde den Versuch diese Leute zur Arbeit zu bewegen grundsätzlich
richtig!
Post by Stefan Jürgens
Vielleicht mögen die Uhren in Berlin noch anders gehen. Vielleicht sollte
man nicht soviel in der Weltgeschichte umherfliegen und sich mehr auf
Deutschland konzentrieren. Es genügt auch nicht, alle Arbeitslosen durch
einen Kamm zu ziehen. Übrigens, sollten doch gerade die Herrn Politiker mit
gutem Beispiel vorangehen, die noch Nebenjobs als Aufsichtsräte haben und
Leute einstellen! Aber...
Ein Unternehmen hat eine Verpflichtung zum Gewinn! Die hat in der Regel
durch seine Aktionär
auferlegt bekommen. Die wollen nämlich immer schön Dividende ausgezahlt
bekommen,
sonst entziehen die Ihr Kapital.

Wenn Du Dier gerade mal grosse Konzerne ansiehst (wie zB Siemens) denken die
wie
eine Bank (und dass müssen die auch). Geld wird da angelegt, wo es die
meisten gewinne
verspricht. (Mach ich mit meinem Geld übrigens auch so)
Denen ist es aber egal, ob sie in Deutschland, in Spanien oder in Bulgarien
investieren.
(Im Gegensatz zu mir). So verlagert Siemens eine komplette Fertigung der
niedrigeren
Lohn(neben)kosten `mal eben` nach Bulgarien. Für Siemens völlig logisch und
richtig!
Für uns (Deutschland) eine Katastrophe!

Was heisst das aber für Deutschland?
Der Standort Deutschland hat ein sehr grosses Problem!
1. Die Lohnkosten und die Lohnnebenkosten sind verhältnismässig hoch.
2. Wir haben nur wenige natürliche Resourcen wie z.B. Oel oder Gas.
3. (In meinen Augen das schlimmste) Die Pisastudie hat der Welt vor augen
geführt, was
in Deutschland schon länger zum Problem wächst. Wir fallen im Bereich
Entwicklung und
Inovation zurück!

Fazit:
Es muss dringend was passieren in Deutschland. Da wir an den Resourcen nix
ändern können
bleiben uns die Bereiche Bildung und Kosten übrig, an denen wir was machen
können und
auch müssen.
perrim
2004-01-26 23:19:18 UTC
Permalink
On Sat, 24 Jan 2004 12:06:44 +0100
Post by Christian
Hallo Stefan
zunächst kann ich Deiner Einschätzung über die Regierung weitestgehend
zustimmen!
Ich denke, dass derzeit weniger Regiert und mehr Flickschusterei betrieben
wird.
Post by Stefan Jürgens
Die Bundesregierung möchte Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger Jobs
aufzwingen. Nur hat es sich offensichtlich noch nicht herumgesprochen,
dass
Post by Stefan Jürgens
vier Millionen Arbeitsloser und Sozialhilfeempfänger keine Stellen in
gleicher Zahl gegenüberstehen. Muss beispielsweise ein
Sozialhilfeempfänger
Post by Stefan Jürgens
wirklich einen Job annehmen, der noch weit unter der Sozialhilfe ist?
Ich arbeite in einem Ingenieurebüro. Wir suchen dringend Technische Zeichner
und
Detailkonstrukteure. Wir haben eine entsprechende Stellenausschreibung
gemacht.
Man hätte ja denken können: Bei so viel Arbeitslosen bekommt man doch
Bewerbungen
ohne Ende! Das Ergebnis war ernüchternd. Wenige Bewerber, ein extrem
unkooperatives
Es haben sich Technische Zeichner beworben, die in Konzernen allein durch
Ihre lange
Anwesenheit ein Gehalt im Bereich T5 oder sogar T6 erhalten haben. Diesem
Gehalt
stand aber keine entsprechende Leistung gegenüber. Für diese Bewerber ist
ein Job mit
angemessener Bezahlung in der Tat ein Rückschritt unter Ihr
Arbeitslosengeld. Aber es
kann doch nicht sein, dass eine einmal erhaltene ungerechte Bezahlung durch
die Allgemeinheit
aufrecht erhalten wird. Dadurch entstehen dann nämlich wieder hohe
Lohnnebenkosten, denn
der Staat bezahlt bekanntlich nix aus eigener Tasche.
Was ist den daran ungerecht das starke Arbeitnehmer-vertretungen hohe Löhne durchsetzen?
Die Gehaltsentwicklung hinkt hinter der Produktivitäts-entwicklung um 17% hinterher.
Post by Christian
Ich finde den Versuch diese Leute zur Arbeit zu bewegen grundsätzlich
richtig!
Zitat:
Denn noch soll es laut Grundgesetz, Artikel 1 Aufgabe aller staatlichen Organe sein, "die Würde des Menschen" als "unantastbar" zu schützen. In GG, Art. 2.1 heißt es: "Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit..." - wie soll das vereinbar sein mit dem "Brechen der Mentalität"? Oder Art. 2.2: "Jeder hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit," - greift der Entzug jeglicher Mittel zum überleben etwa nicht in die körperliche Unversehrtheit ein? Liegt hier nicht auch ein klarer Verstoß gegen ? 1 des Sozialgesetzbuches vor, wo die soziale Mindestsicherung ohne Gegenleistung garantiert wird? Ganz zu schweigen von GG, Art. 12.1 mit dem Recht, "Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen", was ja schon seit Entstehen der Massenarbeitslosigkeit wie Hohn klingen muß. Jedenfalls verstößt der jetzt mit den Hartzgesetzen beschlossene Zwang m.E. auch gegen Art. 12.2 "Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden."
Otto Meyer
Post by Christian
Ein Unternehmen hat eine Verpflichtung zum Gewinn! Die hat in der Regel
durch seine Aktionär
auferlegt bekommen. Die wollen nämlich immer schön Dividende ausgezahlt
bekommen,
sonst entziehen die Ihr Kapital.
Ja richtig aber da es leider nicht genügend Anlagemöglcihkeiten mit entsprechender Rendite in ausreichender Anzahl gibt wird das Kapital lieber an der Börse verschwendet, anstelle von echten Investitionen.
Diese Verpflichtung zum Gewinn widerspricht nicht nur jeder Vernuft, sondern ist auch extrem destruktiv.
Ausserdem widerspricht der Wachstumszwang der eben diese Verpflichtung erst schafft jedem natürlichen Wachstum.
Post by Christian
Wenn Du Dier gerade mal grosse Konzerne ansiehst (wie zB Siemens) denken die
wie
eine Bank (und dass müssen die auch). Geld wird da angelegt, wo es die
meisten gewinne
verspricht. (Mach ich mit meinem Geld übrigens auch so)
Denen ist es aber egal, ob sie in Deutschland, in Spanien oder in Bulgarien
investieren.
(Im Gegensatz zu mir). So verlagert Siemens eine komplette Fertigung der
niedrigeren
Lohn(neben)kosten `mal eben` nach Bulgarien. Für Siemens völlig logisch und
richtig!
Für uns (Deutschland) eine Katastrophe!
In einem globalen Markt kann sich das Kapital, im gegensatz zu den Menschen eben frei bewegen.
Post by Christian
Was heisst das aber für Deutschland?
Der Standort Deutschland hat ein sehr grosses Problem!
1. Die Lohnkosten und die Lohnnebenkosten sind verhältnismässig hoch.
2. Wir haben nur wenige natürliche Resourcen wie z.B. Oel oder Gas.
3. (In meinen Augen das schlimmste) Die Pisastudie hat der Welt vor augen
geführt, was
in Deutschland schon länger zum Problem wächst. Wir fallen im Bereich
Entwicklung und
Inovation zurück!
zu 1:

Ein weiteres Absenken der Löhne und SOzialleistungen wird die Kriese nur verschärfen.
Weil es den Binnenmarkt noch weiter schädigt, der Binnenmarkt macht nur noch 57% der Gesamtnachfrage aus.


perrim
Christian
2004-01-31 14:01:35 UTC
Permalink
Das Problem ist, dass es hier nicht um "gerecht" geht. Wenn die
Arbeitsplätze wo anders als in good old Germany entstehen ist das auch
ungerecht. Aber es ist wie es ist.
Post by Christian
Post by perrim
On Sat, 24 Jan 2004 12:06:44 +0100
Was ist den daran ungerecht das starke Arbeitnehmer-vertretungen hohe Löhne durchsetzen?
Die Gehaltsentwicklung hinkt hinter der Produktivitäts-entwicklung um 17% hinterher.
Post by Christian
Ich finde den Versuch diese Leute zur Arbeit zu bewegen grundsätzlich
richtig!
Denn noch soll es laut Grundgesetz, Artikel 1 Aufgabe aller staatlichen
Organe sein, "die Würde des Menschen" als >>"unantastbar" zu schützen. In
GG, Art. 2.1 heißt es: "Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung seiner
Persönlichkeit..." -

Was hat das mit den Arbeitslosen zu tun???? Klar hat jeder das recht auf
seine eigene Entfaltung, aber nur solange es nicht jemanden anderen
einschränkt. Guck mal auf deinen Gehaltszettel. Dann sag mir in wie weit
Dich arbeitslose nicht einschränken.
Post by Christian
Post by perrim
wie soll das vereinbar sein mit dem "Brechen der Mentalität"? Oder Art.
2.2: "Jeder hat das Recht auf körperliche >>Unversehrtheit," - greift der
Entzug jeglicher Mittel zum überleben etwa nicht in die körperliche
Unversehrtheit ein? Liegt >>hier nicht auch ein klarer Verstoß gegen ? 1 des
Sozialgesetzbuches vor, wo die soziale Mindestsicherung ohne >>Gegenleistung
garantiert wird?

Nein. Sozialhilfe wird nicht angetastet!
Post by Christian
Post by perrim
Ganz zu schweigen von GG, Art. 12.1 mit dem Recht, "Beruf, Arbeitsplatz
und >>Ausbildungsstätte frei zu wählen", >>was ja schon seit Entstehen der
Massenarbeitslosigkeit wie Hohn klingen muß.

Dem kann ich nicht folgen. Der Unternehmer hat genauso gut oder eher
schlecht die Möglichkeit einen Mitarbeiter frei zu wählen.
Post by Christian
Post by perrim
Jedenfalls verstößt der jetzt mit den Hartzgesetzen beschlossene Zwang
m.E. auch gegen Art. 12.2 "Niemand darf zu >>einer bestimmten Arbeit
gezwungen werden."
Post by Christian
Post by perrim
Otto Meyer
Wer will hier jemanden zu einer Arbeit zwingen. Jeder kann hier von
Sozialhilfe leben. das ist weitaus mehr, als in anderen Ländern üblich und
normal ist. Wer aber über diesen Status hinaus will, der muss auch selber
etwas leisten.
Post by Christian
Ein Unternehmen hat eine Verpflichtung zum Gewinn! Die hat in der Regel
durch seine Aktionär
auferlegt bekommen. Die wollen nämlich immer schön Dividende ausgezahlt
bekommen,
sonst entziehen die Ihr Kapital.
Post by perrim
Ja richtig aber da es leider nicht genügend Anlagemöglcihkeiten mit
entsprechender Rendite in ausreichender Anzahl gibt >>wird das Kapital
lieber an der Börse verschwendet, anstelle von echten Investitionen.
Post by Christian
Post by perrim
Diese Verpflichtung zum Gewinn widerspricht nicht nur jeder Vernuft,
sondern ist auch extrem destruktiv.
Post by Christian
Post by perrim
Ausserdem widerspricht der Wachstumszwang der eben diese Verpflichtung
erst schafft jedem natürlichen Wachstum.
Post by Christian
Post by perrim
Das kannst Du aber nicht von einem Konzern erwarten. So eine Einstellung
bekommst Du höchstens in einem >>mittelständigen Unternehmen.
Post by Christian
Post by perrim
Post by Christian
Wenn Du Dier gerade mal grosse Konzerne ansiehst (wie zB Siemens) denken die
wie
eine Bank (und dass müssen die auch). Geld wird da angelegt, wo es die
meisten gewinne
verspricht. (Mach ich mit meinem Geld übrigens auch so)
Denen ist es aber egal, ob sie in Deutschland, in Spanien oder in Bulgarien
investieren.
(Im Gegensatz zu mir). So verlagert Siemens eine komplette Fertigung der
niedrigeren
Lohn(neben)kosten `mal eben` nach Bulgarien. Für Siemens völlig logisch und
richtig!
Für uns (Deutschland) eine Katastrophe!
In einem globalen Markt kann sich das Kapital, im gegensatz zu den
Menschen eben frei bewegen.
Post by Christian
Post by perrim
Post by Christian
Was heisst das aber für Deutschland?
Der Standort Deutschland hat ein sehr grosses Problem!
1. Die Lohnkosten und die Lohnnebenkosten sind verhältnismässig hoch.
2. Wir haben nur wenige natürliche Resourcen wie z.B. Oel oder Gas.
3. (In meinen Augen das schlimmste) Die Pisastudie hat der Welt vor augen
geführt, was
in Deutschland schon länger zum Problem wächst. Wir fallen im Bereich
Entwicklung und
Inovation zurück!
Ein weiteres Absenken der Löhne und SOzialleistungen wird die Kriese nur verschärfen.
Weil es den Binnenmarkt noch weiter schädigt, der Binnenmarkt macht nur
noch 57% der Gesamtnachfrage aus.

Glaube ich einfach nicht. Eine Senkung der Lohnnebenkosten erhöht das Geld,
was übrig bleibt. Das stärkt doch eher den Binnenmarkt, oder?

perrim


Christian
perrim
2004-02-02 23:19:14 UTC
Permalink
On Sat, 31 Jan 2004 15:01:35 +0100
Post by Christian
Das Problem ist, dass es hier nicht um "gerecht" geht. Wenn die
Arbeitsplätze wo anders als in good old Germany entstehen ist das auch
ungerecht. Aber es ist wie es ist.
Post by Christian
Post by perrim
On Sat, 24 Jan 2004 12:06:44 +0100
Was ist den daran ungerecht das starke Arbeitnehmer-vertretungen hohe
Löhne durchsetzen?
Post by Christian
Post by perrim
Die Gehaltsentwicklung hinkt hinter der Produktivitäts-entwicklung um 17%
hinterher.
Post by Christian
Post by perrim
Post by Christian
Ich finde den Versuch diese Leute zur Arbeit zu bewegen grundsätzlich
richtig!
Was bringt das den? die Leute können sich eben selber keine Arbeit schaffen und die Unternehmen tun dies nicht. Was sollen die Leute den machen?
Einerseits wird ihnen keine Arbeit angeboten, andererseits werden sie gezwungen zu Arbeiten.
Die Regierung bekämpft doch nur die Arbeitslosen und nicth die Arbeitslosigkeit.
Post by Christian
Post by Christian
Post by perrim
Denn noch soll es laut Grundgesetz, Artikel 1 Aufgabe aller staatlichen
Organe sein, "die Würde des Menschen" als >>"unantastbar" zu schützen. In
GG, Art. 2.1 heißt es: "Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung seiner
Persönlichkeit..." -
Was hat das mit den Arbeitslosen zu tun???? Klar hat jeder das recht auf
seine eigene Entfaltung, aber nur solange es nicht jemanden anderen
einschränkt. Guck mal auf deinen Gehaltszettel. Dann sag mir in wie weit
Dich arbeitslose nicht einschränken.
Das siehst du falsch, den sie schränken dich ein weil die Kosten die durch die Arbeitslosigkeit entstehen von den Arbeitenden getragen werden.
Post by Christian
Post by Christian
Post by perrim
wie soll das vereinbar sein mit dem "Brechen der Mentalität"? Oder Art.
2.2: "Jeder hat das Recht auf körperliche >>Unversehrtheit," - greift der
Entzug jeglicher Mittel zum überleben etwa nicht in die körperliche
Unversehrtheit ein? Liegt >>hier nicht auch ein klarer Verstoß gegen ? 1 des
Sozialgesetzbuches vor, wo die soziale Mindestsicherung ohne >>Gegenleistung
garantiert wird?
Nein. Sozialhilfe wird nicht angetastet!
Was ist den dann die Zusammenlegung von Arbeitslosen und Sozialhilfe?
Post by Christian
Post by Christian
Post by perrim
Ganz zu schweigen von GG, Art. 12.1 mit dem Recht, "Beruf, Arbeitsplatz
und >>Ausbildungsstätte frei zu wählen", >>was ja schon seit Entstehen der
Massenarbeitslosigkeit wie Hohn klingen muß.
Dem kann ich nicht folgen. Der Unternehmer hat genauso gut oder eher
schlecht die Möglichkeit einen Mitarbeiter frei zu wählen.
Der Entscheidende Punkt ist das im Grundgesetzt steht Arbeit und Wohnort dürfen frei gewählt werden.
Das familär ungebundene Arbeitslose umziehen müßen um einen Job anzunehmen widerspricht dem.
Ausserdem kann bei eimnem Zwang jeden Job anzunehmen nicht mehr von freier Wahl der Arbeit gesprochen werden.
Post by Christian
Post by Christian
Post by perrim
Jedenfalls verstößt der jetzt mit den Hartzgesetzen beschlossene Zwang
m.E. auch gegen Art. 12.2 "Niemand darf zu >>einer bestimmten Arbeit
gezwungen werden."
Post by Christian
Post by perrim
Otto Meyer
Wer will hier jemanden zu einer Arbeit zwingen. Jeder kann hier von
Sozialhilfe leben. das ist weitaus mehr, als in anderen Ländern üblich und
normal ist. Wer aber über diesen Status hinaus will, der muss auch selber
etwas leisten.
Die Regierung hat aber genau das beschlossen, für Langzeitarbeitslose wird jeder Job zumutbar.
Wenn sie sich weigern verlieren sie den Hilfe-Anspruch ganz oder zum Teil.
Post by Christian
Post by Christian
Ein Unternehmen hat eine Verpflichtung zum Gewinn! Die hat in der Regel
durch seine Aktionär
auferlegt bekommen. Die wollen nämlich immer schön Dividende ausgezahlt
bekommen,
sonst entziehen die Ihr Kapital.
Post by perrim
Ja richtig aber da es leider nicht genügend Anlagemöglcihkeiten mit
entsprechender Rendite in ausreichender Anzahl gibt >>wird das Kapital
lieber an der Börse verschwendet, anstelle von echten Investitionen.
Post by Christian
Post by perrim
Diese Verpflichtung zum Gewinn widerspricht nicht nur jeder Vernuft,
sondern ist auch extrem destruktiv.
Post by Christian
Post by perrim
Ausserdem widerspricht der Wachstumszwang der eben diese Verpflichtung
erst schafft jedem natürlichen Wachstum.
Post by Christian
Post by perrim
Das kannst Du aber nicht von einem Konzern erwarten. So eine Einstellung
bekommst Du höchstens in einem >>mittelständigen Unternehmen.
Post by Christian
Post by perrim
Post by Christian
Wenn Du Dier gerade mal grosse Konzerne ansiehst (wie zB Siemens) denken
die
Post by Christian
Post by perrim
Post by Christian
wie
eine Bank (und dass müssen die auch). Geld wird da angelegt, wo es die
meisten gewinne
verspricht. (Mach ich mit meinem Geld übrigens auch so)
Denen ist es aber egal, ob sie in Deutschland, in Spanien oder in
Bulgarien
Post by Christian
Post by perrim
Post by Christian
investieren.
(Im Gegensatz zu mir). So verlagert Siemens eine komplette Fertigung der
niedrigeren
Lohn(neben)kosten `mal eben` nach Bulgarien. Für Siemens völlig logisch
und
Post by Christian
Post by perrim
Post by Christian
richtig!
Für uns (Deutschland) eine Katastrophe!
In einem globalen Markt kann sich das Kapital, im gegensatz zu den
Menschen eben frei bewegen.
Post by Christian
Post by perrim
Post by Christian
Was heisst das aber für Deutschland?
Der Standort Deutschland hat ein sehr grosses Problem!
1. Die Lohnkosten und die Lohnnebenkosten sind verhältnismässig hoch.
2. Wir haben nur wenige natürliche Resourcen wie z.B. Oel oder Gas.
3. (In meinen Augen das schlimmste) Die Pisastudie hat der Welt vor
augen
Post by Christian
Post by perrim
Post by Christian
geführt, was
in Deutschland schon länger zum Problem wächst. Wir fallen im
Bereich
Post by Christian
Post by perrim
Post by Christian
Entwicklung und
Inovation zurück!
Ein weiteres Absenken der Löhne und SOzialleistungen wird die Kriese nur
verschärfen.
Post by Christian
Post by perrim
Weil es den Binnenmarkt noch weiter schädigt, der Binnenmarkt macht nur
noch 57% der Gesamtnachfrage aus.
Glaube ich einfach nicht. Eine Senkung der Lohnnebenkosten erhöht das Geld,
was übrig bleibt. Das stärkt doch eher den Binnenmarkt, oder?
Nein, weil bei die Unternehmen dadurch ihre Gewinne vergrößern und die legen das Geld nur da an wo es profitabel ist, was aber meistens leider nicht in Deutschland ist.
Ausserdem wird bei den negatien Zukunftsausichten kein Unternehmen in Arbeitsplätze investieren, dies wäre aber die einzige Möglcihkeit aus dem Dilemma zu entkommen.
Das Geld was den Beschäftigten bleibt muß dann für private Vorsorge ausgegeben werden.

Dagegen würde eine erhöhung der Lohn-nebenkosten zu mehr ausgaben beim Staat und den Leistungs-Empfängern führen, was dann direkt in den Binnenmarkt einfließt. Den die haben kaum die möglcihkeit zu sparen.


perrim
Mark
2004-08-19 12:42:55 UTC
Permalink
Keine Angst. Der Kanzler hat nun andere Sorgen - Kinderpflege.
Er muß bestimmt auch nicht zum Jugendamt.
Und wenn doch, dann steht er da so lange, daß er sicherlich nicht
mehr an die paar faulen Arbeitslosen denken kann.

Ich habe vollstes Verständnis für seine komplizierte Lebenssituation.
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