Discussion:
Bürger stoppen Ausverkauf kommunalen Vermögens in Bergisch Gladbach. Bürgerentscheid klar gegen CBL
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Tomas M. Santillan
2003-09-22 11:23:28 UTC
Permalink
attac Rheinisch Bergischer Kreis
22. September 2003

Pressemitteilung zum Bürgerentscheid Bergisch Gladbach:

Bürger stoppen Ausverkauf kommunalen Vermögens
attac kündigt Aktivitäten gegen Privatisierung der KWS an

Trotz der widrigen Umstände und deutlicher Einschränkung bei den
Abstimmungs-möglichkeiten, konnte der erste "negative initiierende"
Bürgerentscheid in NRW einen großen Erfolg verbuchen. Die Bürger in
Bergisch Gladbach entschieden mit 96,5% aller abgegeben Stimmen dafür,
das Cross-Border-Leasing Geschäft der Stadtverwaltung zu beenden.

Die Bürgermeisterin Maria Theresia Opladen hatte die Absicht das
Kanalnetz und Klärwerk der Stadt an einen amerikanischen Trust zu
vermieten und zurück zu mieten. Der angestrebte Barwertvorteil von 7
Millionen ? wurde schon im laufenden Haushalt eingestellt und schon in
diesem Jahr verbraucht, ohne dass das Geld wirklich geflossen war. Die
Verwaltung hatte fest mit dem "Deal" gerechnet, da sie sich auf die
absolute Ratsmehrheit der CDU stützen konnte. Doch auch die treusten
Anhänger dieser politischen Mehrheit haben am Sonntag den Antrag der
Bürgerinitiative unterstützt und nur 802 CBL-Befürworter fanden in die
Wahllokale. 22.338 Bürger stimmten gegen die Pläne der Verwaltung.
Damit wurde das notwendige Quorum von 20% der wahlberechtigten
Bevölkerung (17.196) um über 5.000 Stimmen übertroffen. Mit dem
Erreichen des Quorums ist die Verwaltung nun an diesen Beschluss
gebunden und muss den CBL-Deal "abblasen".

Das Quorum war das größte Hindernis für die Bürgerinitiative. Im
Vorfeld hatte die Verwaltung die Wahlmöglichkeiten massiv
eingeschränkt. So wurden die Stimmbezirke von den üblichen 72 auf nur
9 Stimmbezirke reduziert. Die Wahllokale waren bis zu 5,5 KM von den
Bürgern entfernt. Auch gab es keine Möglichkeit zur Briefwahl und auch
eine Wahlbenachrichtigung wurde nicht verschickt. Bei der letzten
Kommunalwahl hatten 17.000 Bürger per Briefwahl abgestimmt. Dieses war
beim Bürgerentscheid nicht möglich und viele behinderte und ältere
Menschen wurden so von der Abstimmung ausgeschlossen. Die Verwaltung
hatte mit diesen Maßnahmen versucht, die Wahlbeteiligung zu drücken um
damit das Erreichen des Quorums zu verhindern.

attac hatte im Vorfeld der Abstimmung eine Beschwerde an die
Kommunalaufsicht gerichtet und vor Problemen bei der Abstimmung
gewarnt und das Abstimmungskonzept der Bürgermeisterin scharf
kritisiert. Daraufhin hatte das Wahlbüro kleine Verbesserungen
gemacht, und die Aufteilung der Stimmbezirke mit 3
Wählerverzeichnissen und 3 Wahlkabinen in jedem Wahllokal vorgenommen.
Trotzdem kam es zu erheblichen Problemen bei der Abstimmung. Wie von
attac befürchtet kam es in allen Wahllokalen zeitweise zu sehr langen
Wartezeiten und es bildeten sich lange Schlangen vor den Urnen. Zum
Teil gab es Wartezeiten von über 30 Minuten. Auch wenn einige Bürger
davon abgeschreckt wurden und nicht anstehen wollten, haben die
meisten Bürger ruhig darauf gewartet um ihre Stimmen abzugeben.

Unter diesen Umständen bewertet attac dieses als besonderen Erfolg der
Bürgerinitiative. Sie hatte es im Vorfeld geschafft große Teile der
Bevölkerung zu mobilisieren und wurde von Menschen aus allen
Bevölkerungsschichten unterstützt. Die Zahl der Helfer war nicht mehr
zu überschauen und wuchs täglich an. Besonders diesen Bürgern gilt der
Dank für den Erfolg! Sie haben sich über Weltanschauungen hinweg für
die Bürgerinitiative ausgesprochen, Spenden gesammelt und Flugblätter
verteilt.
Es ist der Bürgerinitiative "Bürger gegen CBL" um attac, dem BUND und
DGB gelungen alle Oppositionsparteien im Rat (SPD, FDP, Grüne, KID) in
die Kampagne einzubinden. Schon bei der Unterschriftensammlung zum
Bürgerbegehren wurde klar, dass das Begehren in allen politischen
Lagern breite Unterstützung fand, so dass es bei dem Bürgerentscheid
nicht um eine politisch ideologische Entscheidung ging, sondern
tatsächlich um den Willen der Bürger. Besonders viele Bürger waren
empört über das arrogante Verhalten der Stadtverwaltung, welche den
Bürgerentscheid mit restriktiver Auslegung einschränkte und alle
Verhandlungen um das CBL-Geschäft geheim hielt.

attac hatte schon im Januar 2003 einen Arbeitskreis gegen CBL
eingerichtet und hatte zusammen mit anderen Bürgern und Organisationen
die Gründung der Bürgerinitiative angeregt.

"Nach 9 Monaten Arbeit ist dieses Ergebnis auch ein großer Erfolg für
attac. Die Bürger haben bemerkt, dass die Globalisierung auch vor
ihrer Haustür stattfindet und fangen an sich einzumischen." so Tomás
M. Santillán, Sprecher von attac im Rheinisch Bergischen Kreis "Der
Bürgerentscheid um CBL ist nur der Anfang in der Diskussion um mehr
Demokratie und Bürgerbeteiligung. Gerade in schwierigen Zeiten müssen
die Bürger stärker in die Entscheidungen eingebunden werden, deren
Folgen sie tragen müssen."

Die Bürgermeisterin hat kurz nach der Bekantgabe des
Abstimmungsergebnisses eine Haushaltssperre verfügt und kündigt
Kürzungen im Haushalt an. attac fordert eine seriöse Haushaltplanung
und strukturelle Maßnahmen, statt das "Herumwurschteln" an isolierten
Punkten, wie sie die Bürgermeisterin jetzt vorschlägt.

"Es ist nicht die Aufgabe der Bürgerinitiative einen Haushaltsplan zu
erstellen. Für diese Aufgaben wurden der Rat und die Bürgermeisterin
von den Bürgern gewählt. Die Verwaltung und die Stadtverordneten haben
nun den Auftrag einen seriösen und soliden Haushalt vorzulegen und
endlich strukturelle Verbesserung im Haushalt vorzunehmen." so Tomás
M. Santillán.

Dieser Haushaltplan sollte nicht nur auf die nächsten Kommunalwahlen
in 2004 ausgerichtet sein und Risiken und Probleme bis nach der Wahl
verschieben, sondern muss eine nachhaltige Wirkung für die Finanzen
der Stadt haben und sozial ausgewogen und gerecht sein. Dieses kann
nur mit Beteiligung der Bürger erfolgen, statt unter Ausschluss der
Öffentlichkeit. attac schlägt die Bildung eines Bürger- und
Sozialforums vor, in denen alle Bürgervereine und regionalen
Organisationen und einzelne Bürger über angedrohte Kürzungen und
Einschnitte diskutieren und ein offenes Bürger- und Aktionsnetzwerk
aufbauen.
attac wird sich weiter in diese Fragen einmischen. Der nächste
Streitpunkt zum Thema "kommunaler Ausverkauf" steht schon auf der
Tageordnung:

Verkauf von Nachverkehrsunternehmen KWS stoppen!

Nach diesem Erfolg bei CBL, wird attac im Rheinisch Bergischen Kreis
weiter gegen den Ausverkauf und Privatisierung von kommunalen Vermögen
arbeiten. attac unterstützt den Betriebsrat der KWS und ver.di in der
Auseinandersetzung um den Verkauf des kommunalen Nachverkehrs
Unternehmen KWS.

Weitere Infos und Ergebnisse: http://www.buergerentscheid-gl.de

Diese Pressemitteilung als Acropet PDF:
http://www.attac-gl.de/pm/PM-attac-CBL-Erfolg-22092003.pdf


attac Rheinisch Bergischer Kreis
c/o Tomás M. Santillán
Schubertstr. 1
51427 Bergisch Gladbach
Tel.: 02204-22073
GSM: 0172-2410212
Fax: 02204-63873
Mail: ***@attac-gl
Rheinisch Bergischer Kreis
http://www.attac-gl.de
Harald Müssig
2003-09-22 16:28:37 UTC
Permalink
Post by Tomas M. Santillan
attac Rheinisch Bergischer Kreis
22. September 2003
Bürger stoppen Ausverkauf kommunalen Vermögens
attac kündigt Aktivitäten gegen Privatisierung der KWS an
Krank!
Das kommt davon, wenn nur noch Studierte Politik machen- das Kopfrechnen
bleibt auf der Strecke - und wenn man am Ende feststellt, dass die Formel
verdreht angewandt worden war....


Gruss vom Lan an der Lahn und Peter, dem Plaetzchenwolf;
www.babastar.de
***client calypso***
--
Bruno Melchert
2003-09-23 04:20:00 UTC
Permalink
Post by Tomas M. Santillan
Bürger stoppen Ausverkauf kommunalen Vermögens
attac kündigt Aktivitäten gegen Privatisierung der KWS an
Das ist fürwahr ein Sieg des Anstandes. Die meisten Politiker haben
offensichtlich jegliches Gespür für solche moralischen Werte verloren.

Mit welchem Recht werden eigentlich noch Steuersünder bestraft, wenn die
Politik reihum unsaubere Geschäfte macht?




Der Vernunft eine Chance!
Bruno Melchert
Franz Glaser (Lx)
2003-09-23 20:20:12 UTC
Permalink
Hierzulande wird über "Liberalisierung des Marktes" und
"Reformen" geschwätzt, die ordnen sich doch bereits der
verändernden Struktur, Organisationsform ein und die Politik
verschleiert.
Du wirst es nicht für möglich halten: die WTO heißt World Trade
Organisation, HANDELSorganisation.

Was euch verbohrten Kommunistenderivatenkindern nicht in den
Kopf geht: die Unternehmer, die was erzeugen, die sind nur
dritte Reihe. Das könnt ihr Mangelwirtschaftler euch nicht
vorstellen.

Servas
--
Franz Glaser MEG Glasau 3 A-4191 Vorderweissenbach
http://www.meg-glaser.com http://www.meg-glaser.biz
***@meg-glaser.com
g.mucke
2003-09-23 00:00:00 UTC
Permalink
Post by Franz Glaser (Lx)
Hierzulande wird über "Liberalisierung des Marktes" und
"Reformen" geschwätzt, die ordnen sich doch bereits der
verändernden Struktur, Organisationsform ein und die Politik
verschleiert.
Du wirst es nicht für möglich halten: die WTO heißt World Trade
Organisation, HANDELSorganisation.
Joi, hätte ich nicht für möglich gehalten, danke
Post by Franz Glaser (Lx)
Was euch verbohrten Kommunistenderivatenkindern nicht in den
Kopf geht: die Unternehmer, die was erzeugen, die sind nur
dritte Reihe.
Gerd, nun mal auf der kommunistischen Seite:

Ja, wenn sie es, die dritte Reihe, nur erkennen könnte.
Sag es ihnen mal, Siemens, Daimler, General Motors,
Wal-Mart oder Exxon Mobil hört Dir sicher zu.
Post by Franz Glaser (Lx)
Das könnt ihr Mangelwirtschaftler euch nicht
vorstellen.
Noch nicht geschnitten was läuft?
Früher oder später wirst auch Du es schmerzhaft bemerken müssen.
Ich hatte es auch schon bei relativer Übereinstimmung in anderer
Form zum Ausdruch gebracht
Der erste Ansatz war ja schon mal vorhanden, der "Feuerkopf"
ist nur erneut feurig geworden. Boxt erneut im Schatten.
Die Gründe kennst nur Du, oder kannst/willst sie nicht erkennen.
Na gut, das hohe Lied der CSU. Die Zeit läuft.

Gruß Gerd
--
Denk mal
Franz Glaser (Lx)
2003-09-24 09:34:14 UTC
Permalink
Post by g.mucke
Ja, wenn sie es, die dritte Reihe, nur erkennen könnte.
Sag es ihnen mal, Siemens, Daimler, General Motors,
Wal-Mart oder Exxon Mobil hört Dir sicher zu.
Siemens tut mir nicht weh. General Motors auch nicht...
Diese Firmen haben ein feedback.

Kein feedback haben die Bürokraten und all das geschmierte
Gesindel.

MfG
--
Franz Glaser MEG Glasau 3 A-4191 Vorderweissenbach
http://www.meg-glaser.com http://www.meg-glaser.biz
***@meg-glaser.com
g.mucke
2003-09-24 00:00:00 UTC
Permalink
Post by Franz Glaser (Lx)
Siemens tut mir nicht weh. General Motors auch nicht...
Diese Firmen haben ein feedback.
Kein feedback haben die Bürokraten und all das geschmierte
Gesindel.
Da saach ick nischt mehr zu. Ick spucke doch nich in de
Spree, wenn sich am Wasserstand nischt ändert.

Gerd
--
Denk mal
Franz Gärke
2003-09-24 16:12:34 UTC
Permalink
Schade, auf dieser Seite diskutiert es sich so schlecht. Dann erzähl ich es
eben den Anderen.
Post by g.mucke
Ja, wenn sie es, die dritte Reihe, nur erkennen könnte.
Sag es ihnen mal, Siemens, Daimler, General Motors,
Wal-Mart oder Exxon Mobil hört Dir sicher zu.
Der jetzt Beklagte DeutschBanker Ackermann hat vor einigen Tagen einen
bemerkenswerten Satz losgelassen: "Ohne starken Heimatmarkt gibt es keine
Chance, als weltweit globale Bank tätig zu sein." (Es folgte eine Erklärung
über die Sinnlosigkeit von Spekulationen über eine Verlagerung der Zentrale
nach London.)

Späte Erkenntnis, wie mir scheint. Es bestätigt sich die alte Weisheit, daß
vom Wildern in fremden Revieren allein niemand überleben kann. Dies sei auch
den deutschen Global Playern des produzierenden Gewerbes ins Stammbuch
geschrieben, oder denen, die damit liebäugeln, ihre Produktionsstätten zu
verlagern. Ihre Verbandsfunktionäre sollten es nicht übertreiben, auch
Heimatmärkte müssen gepflegt werden, und ob sie es wollen oder nicht, die
bestehen nicht nur aus Politikern, sondern aus ganz normalen Menschen.

Leider hat er am folgenden Tag einen Teilrückzieher vollzogen, aus welchen
Gründen auch immer.

Franz Gärke
g.mucke
2003-09-29 17:31:00 UTC
Permalink
[Herrhausen] ... seines Korbus im Einsatz hat.
Seltsam.
gehört der Blödsinn nicht in die de.??.verschwoerung Gruppe?
Was erwartest Du? Man kann "seinem" Popen glauben oder
hinterfragen. Ich benutze meinen eigenen Kopf und bevorzuge letzteres.
Du solltest letztlich Deinen Empfindungen folgen, nur streben die
Deutschen so arg nach ihrem Stempel, unabhängig von dessen
Verirrung oder Unheil. Versuchst Du auch einen Stempel zu erteilen?
Das ist schade.
B I T T E stell deinen newsreader wieder so ein, daß deine
postings eine Uhrzeit haben!
Na dann, Exklusiv nur für Dich. Der Newsreader wird bei Antworten
auf Deine Postings die Systemuhrzeit enthalten.
(Hmm, wenn ich es nicht vergesse, aber ich bemühe mich.)
Sonst halte ich die Systemuhrzeit nicht unbedingt erforderlich und habe
mich aus Gründen für XP/CrossPoint entschieden, eben wie andere für
Mozilla, Netscape, Opera oder anderes. Damit sollten wir leben,
bzw. die Optimierung suchen.

Gerd
--
Denk mal

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